Arbeitshilfe für die Gruppenstunde
Entwurf für eine Gruppenstunde zum Thema Datensouveränität
Dauer: 1 Std. bis 1,5 Std.
TN-Alter: beliebig
TN-Zahl: 5-20 Personen
Material: Endlosrolle, Krepp-Band, Memory-Spiel
Vorbereitung: 15 Min.
Diese Datei zum Drucken findest Du hier in der Arbeitshilfe auf Seite 20.
Thematischer Einstieg: Was sind denn Daten?
Zur Erstellung einer Mindmap werden die Teilnehmer/-innen eingeladen, sämtliche
Begriffe auf ein ausreichend großes Stück Papier mit dem Satz in der Mitte zu schreiben
Einordnung: Was bedeutet welcher Begriff?
- Datenschutz
- Datennutzung
- Datenerhebung
- Datensparsamkeit
- Datenklau
- Datenpreisgabe
- Datenschutzgesetz
- Datenverwertung
- personenbezogene Daten
- Privatsphäre
- Geheimnis
- …
Je nach Rückfragen der Gruppe können die Begriffe gemeinsam besprochen werden.
Hinführung zu Datensouveränität
Auf dem Boden sind mit Krepp-Band die Ziffern 1, 5 und 10 angebracht. Die folgenden Fragen werden vorgelesen. Die Teilnehmenden können sich von 1 (stimme gar nicht zu)
über 5 (unentschlossen) bis 10 (stimme voll zu) beliebig positionieren.
- Nutzungsbedingungen lese ich immer durch.
- Ich gebe bei Abfragen immer Geburtsdatum, Telefonnummer, Wohnort und Interessen an.
- Ich schaue immer nach, welche Daten mein Handy sammelt.
- Wenn etwas kostenfrei ist, gebe ich Apps für mein Handy auch nicht notwendige Zugriffsrechte auf Bilder, Telefonbuch und Social Media wie Instagram oder Facebook.
- Wenn Apps wie Instagram oder Snapchat Daten sammeln, mache ich mir keine Gedanken.
- Ich gehe immer sehr bewusst damit um, welche Daten ich angebe und welche Rechte ich einräume.
Die aufgestellten Personen sollen bei jeder Frage freiwillig erzählen können, weshalb sie sich entsprechend positioniert haben. So entsteht eine Gesprächsebene, die zum kritischen Denken und Problembewusstsein einlädt. Je nach Fortschreiten der Zeit können Fragen ausgelassen werden oder Abfragen im Laufe der Methode verkürzt werden.
Bewusster Umgang mit persönlichen Daten = Datensouveränität
Eine beliebte App (z. B. Insta, Facebook, WhatsApp, Snapchat…) kostet nichts – aber es sind große Unternehmen dahinter, die sogar an der Börse notiert sind und entsprechend Gewinn erzielen wollen.
Der Gewinn muss durch eine Leistung des Unternehmens erbracht werden. Daten können durchaus einen Preis gegeben werden.
Es muss ein Bewusstsein für die persönliche Sphäre im Hinterkopf bleiben. Welche Daten sind „höchstpersönlich“, welche sind intim und welche kann ich problemlos mitteilen.
Auch die Daten „von anderen“ müssen im Hinterkopf bleiben: Telefonnummern, Chats in Messenger-Diensten, Freunde auf Facebook….
Datensouveränität ist etwas anderes als Datensparsamkeit. Es geht um einen vernünftigen und durchdachten Umgang mit den Daten.
Der BDKJ setzt sich für eine vernünftige Balance zwischen Datenschutzgesetzen, Nutzung und Bewusstsein ein. Dafür geht er auf Akteur/-innen in Staat und Kirche zu.
Schluss: Wie kann ich mit meinen Daten souverän(er) umgehen?
Jede/-r nimmt für sich einen Vorsatz mit, den sie/er konkret umsetzt. Wer diesen mit der Gruppe teilen mag, ist herzlich eingeladen.
www.youngdata.de
www.klicksafe.de/materialien
www.datenschutz-berlin.de/fileadmin/user_upload/pdf/medienkompetenz/2018-BlnBDI-Broschuere_Soziale_Netzwerke.pdf
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